FACHTAGE

Bild - Krippenkongress

Kinderkrippen – ja, und wie?

Save the Date: 17. Nürnberger Krippenkongress vom 26. bis 28. Juni 2025!!

Infos & Anmeldung ab Frühjahr 2025

 

Traditionell bei heißem Wetter fand am 28. und 29. Juni 2024 der 16. Nürnberger Krippenkongress im Südpunkt statt und war erneut ein großer Erfolg. Seit 2008 begleitet der Kongress die Weiterentwicklung von Kinderkrippen und setzte auch dieses Jahr wichtige Impulse für die pädagogische Arbeit.

Der Vortrag  von Prof. Dr. Susanne Viernickel zum Wohlbefinden von Krippenkindern hob die Bedeutung des emotionalen Ausdrucks und Verhaltens hervor.

Die intensiven Workshops boten wertvolle Einblicke und förderten den Austausch zwischen den Teilnehmer*innen.

Wir danken allen Beteiligten und freuen uns auf den nächsten Krippenkongress, um die Bildungs- und Entwicklungsarbeit in Kinderkrippen weiter voranzutreiben.

Programm

Freitag, 28.06.2024

9.00 bis 10.00 Uhr

Ankommen

10.00 bis 10.30 Uhr

Begrüßung & Grußworte

Dr. Kerstin Schröder, Leitung Jugendamt Nürnberg

 

10.30 bis 12.30 Uhr

Stimulation oder Stress? Das Wohlbefinden von Krippenkindern als Maßstab pädagogischen Handelns

mit anschließendem Austausch

Prof. Dr. Susanne Viernickel,

Universität Leipzig

Krippen sind zu Lebensorten geworden, an denen Kinder heute viele Stunden am Tag verbringen, häufig bereits beginnend vor oder mit dem zweiten Lebensjahr. Um deren Wohlbefinden in dieser Zeit abzusichern und zu stärken ist es zentral, individuelle Bedürfnisse wahrzunehmen und Signale im emotionalen Ausdruck und Verhalten deuten zu können. Im Vortrag wird auf Basis eigener Forschungsarbeiten erläutert, woran pädagogische Fachkräfte Wohlbefinden, Unbehagen oder Stress bei unter dreijährigen Kindern erkennen können, wo Risiken für kindliches Wohlbefinden liegen und welche Konsequenzen sich hieraus für die Gestaltung des pädagogischen Alltags ergeben.

12.30 bis 13.30 Uhr

Mittagspause

13.30 bis 16.30 Uhr

Intensiv-Workshops Teil 1

Die Intensivworkshops beginnen am Freitag und werden am Samstag fortgeführt. Jede*r Teilnehmer*in besucht also einen Workshop.

Ganz junge Kinder sind im Alltag einer Krippe oder Kita mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, von denen sie individuell und situativ beansprucht werden. Wohlbefinden ist die Grundlage für die Bewältigung dieser Herausforderungen und für eine gesunde Entwicklung. Das Wahrnehmen von Merkmalen kindlichen Wohlbefindens und die Identifikation psychischer Belastungsfaktoren ist daher ein Kernelement der pädagogischen Arbeit. Die in einem Forschungsprojekt an der Universität Leipzig entwickelte Potential- und Gefährdungsanalyse WoGe wird im Workshop vorgestellt. Sie ermöglicht Kindertageseinrichtungen sich auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Wohlbefinden und Unwohlsein der Krippenkinder zu befassen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Gewährleistung von Wohlbefinden der Kinder zu erbringen.
Im Workshop gehen wir folgenden Fragen nach:
– Was bedeutet kindliches Wohlbefinden genau?
– Wie kann ich als pädagogische Fachkraft differenziert erkennen, ob sich ein Kind in der Einrichtung wohl fühlt?
– Welche Faktoren schränken das Wohlbefinden von Kindern ein oder gefährden dieses gar?
– Was können pädagogische Fachkräfte und Kita-Teams tun, um Rahmenbedingungen herzustellen, die zum Wohlbefinden der Kinder beitragen?
Der Workshop bietet die Möglichkeit, die Impulse aus dem Tagungsvortrag von Prof.in Susanne Viernickel zu vertiefen. Neben kurzen theoretischen Inputs gibt der Workshop Raum für die konkrete Auseinandersetzung mit dem Thema „Wohlbefinden der Kinder“ sowie für den gemeinsamen Austausch. Er ermöglicht es, über das eigene pädagogische Handeln ins Nachdenken zu kommen.

Marianne Rölli Siebenhaar & Nadine Scholz, Universität Leipzig

Kinder in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen ist eine ganz besondere Aufgabe, die auch das eigene Leben bereichert. Gleichzeitig ist die Arbeit als Pädagog*in sehr anspruchsvoll und führt immer mal wieder zu einem erhöhtem Stresslevel.
Damit diese Zeiten gut bewältigt werden können und sich nicht langfristig auf die Gesundheit auswirken, ist es von großer Bedeutung im Alltag regelmäßig „innezuhalten“, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und den Tag in der Einrichtung entsprechend zu gestalten.
Dies verbessert nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch positiv auf das Miteinander in der gesamten Einrichtung aus und stellt eine wichtige Modellwirkung für die Kinder dar.
In diesem Workshop erarbeiten wir gemeinsam, was Stress eigentlich ist, wie er sich auswirkt und insbesondere, wie man gesundheitsfördernd damit umgeht.
Dabei liegt der Fokus darauf, was direkt im Krippen-Alltag getan werden kann, ohne zusätzliche Verpflichtungen zu kreieren.

Anika Schlutter,

Kindheitspädagogin & Fachberaterin, KKT e. V.

 

Wir nehmen die Kinder im alltäglichen miteinander leben in der Kita wahr und beobachten sie gezielt, um ihre Interessen, ihre Kompetenzen und ihre eigen gewählte Entwicklungsschritte zu erkunden. Und dann?

Behalten wir es für uns? Tragen wir die Erkenntnisse unserer Beobachtungen gemeinsam in die uns beim Beobachten leitenden Beobachtungsbögen ein? Schreiben wir eine Lerngeschichte oder verwenden die Beobachtungen für die Arbeit der Kinder mit ihrem eigenen Portfolio indem wir ihnen starke Impulse geben? Entdecken wir die einzigartige Entwicklung der einzelnen Kinder?

Was auch immer wir damit tun. Um den Kindern den Blick von mehreren Augen und Blickwinkeln zu schenken, müssen wir uns austauschen. Die Kinder brauchen die verschiedenen Perspektiven des gesamten. Unbedingt.

Ermöglicht unser Alltag den regelmäßigen Austausch im Team? Wie oft schaffen wir Fallbesprechungen im Team? Werden alle Kinder gut beobachtet und besprochen? Sind wir neugierig auf das, was die Kinder uns gezeigt haben und wollen es mit unseren Kolleg*innen besprechen? Bauen wir wirklich auf diesen Beobachtungen der einzelnen Kinder und der Gruppe unser pädagogisches Handeln auf?

Alles Fragen, die wir uns stellen sollten, um den Kindern genug Blicke auf sie und Perspektiven von Vielen zu ermöglichen.

In dem Intensivworkshop möchte ich mit Euch folgende Themenfelder betrachten:

  • Die Bedeutung von Beobachtungen
  • Der ganzheitliche Blick auf alle Kinder
  • Die Bedeutung von Fallbesprechungen
  • Methoden der Fallbesprechungen, passend für die Krippe
  • Dokumentationsmethoden, die den Kindern gerecht werden
  • Die Bedeutung von Zeit in den Teamsitzungen
  • Struktur einer Teamsitzung, die Eure Blicke auf die Kinder in den Austausch bringt
  • Ganz konkret, WAS KÖNNT IHR VERÄNDERN, um den Kindern gerecht zu werden

Ich freue mich sehr mit Euch in den Austausch zu diesen Themenfeldern zu gehen. Dabei möchte ich Euch meine Erfahrungen mitteilen und Eure hören.

Christiane Stein, SOKE e.V.

 

In herausfordernden Situationen schleichen sich Sätze in unseren Wortschatz, die Hinweise auf eigene (unerfüllte) Bedürfnisse geben, in ihrem Ausdruck aber Macht haben und Spuren hinterlassen (können). Was Kinder hören, wird zu unserer eigenen Stimme.
Einladung an alle Fachkräfte, die Lust haben: fehlerfreundlich Aussagen und Bedürfnissen auf die Spur zu kommen und neue Botschaften zu finden, um eigenen Grezen zu wahren und für die Kinder ein Leuchtturm in den Stürmen ihres Alltags zu sein.

Edi Renz, systemische Beraterin, Dipl. Soz.Päd (FH)

Fachberatung im Bundesprogramm Sprach-Kita, AWO Bamberg

Der Alltag mit den Kleinsten steckt voller sprachlicher und nicht-sprachlicher Interaktionen, die wir aufgreifen und nutzen können, um Krippenkinder in ihrer sprachlichen Entwicklung zu unterstützen.
In diesem Workshop…
… reflektieren wir unsere Haltung und erfahren, warum Wertschätzung in der Kommunikation mit den Kleinsten so wichtig ist
… erarbeiten wir Ansatzpunkte und Methoden zur Sprachbildung im Kita-Alltag
… werden wir sensibel für die vielfältigen Möglichkeiten, Sprache zielgerichtet und bedürfnisorientiert einzusetzen
Dieser Workshop bietet eine Mischung aus Reflexion und Sensibilisierung sowie vielfältigen inhaltlichen und praktischen Impulsen.

Nicole Lustig,

Fachberaterin Evang. KITA-Verband Bayern e.V.

Die Resonanz der Bezugsperson ist für die frühkindliche Entwicklung von immenser Bedeutung: Durch das Spiegeln sowie das Beantworten der Signale von Kleinkindern geben Bezugspersonen Kleinkindern nicht nur Geborgenheit und Nähe, sondern sie stoßen damit auch elementare Entwicklungsprozesse an. Während Fachkräfte stets bemüht sind, alle Kinder in der Gruppe wahrzunehmen, geht der Anspruch der Resonanz noch einen Schritt weiter: Wie ein Klangkörper sollen die Fachkräfte mit den Signalen und dem Handeln der Kinder in Schwingung geraten. Gleichzeitig werden damit die wesentlichsten Bedürfnisse der Kinder befriedigt – die Voraussetzung für ein entspanntes und gutes Miteinander in der Krippe.

Doch wie schaffen wir es „mitzuschwingen“?

Dieser Frage wollen wir in diesem Workshop nachgehen, in dem wir uns mit unserer eigenen Präsenz und Wahrnehmung auseinandersetzen:

Was strahle ich durch meine Mimik und Körpersprache aus?

Wie gebe ich Kindern verbal und nonverbal Rückmeldungen zu ihrem Spiel und Handeln?

Wie können sich alle Kinder in der Gruppe gesehen fühlen?

Was schaffe ich die Atmosphäre und Struktur, die uns ein „Mitschwingen“ ermöglicht?

Charlotte Schönlau
Sozialpädagogin & Fachberaterin, SOKE e.V.

Häufig fühlen wir eine Begeisterung für die Arbeit mit Kindern in der Krippe, stoßen jedoch bei der Interaktion mit einigen Eltern auf Herausforderungen.
Stellt sich die Frage: Gibt es wirklich “schwierige Eltern”, oder sind es vielmehr die vielfältigen Erwartungen und Lebenswelten, die uns vor Herausforderungen stellen?
Jede Familie bringt ihre einzigartigen Bedürfnisse, kulturellen Hintergründe und sozialen Realitäten mit. In diesem Workshop erkunden wir diese Vielfalt und suchen nach Wegen,
wie eine Zusammenarbeit mit Familien, für alle gelingend gestaltet werden kann. Wir befassen uns intensiv mit den Herausforderungen,
die diese Diversität mit sich bringt, und entwickeln gemeinsam Ideen, für eine inklusive, armuts- und kultursensible Krippenumgebung.

Karola Siegritz-Mang
Sozialpädagogin & Fachberaterin, SOKE e.V.

Feedback geben – ein Begriff der in aller Munde kursiert, allen bekannt scheint und in der Umsetzung so schwierig ist.

Was braucht ein Team um Rückmeldung, Austausch, Diskurs zu einer selbstverständlichen Kultur im Umgang miteinander zu entwickeln?

Welche Erfahrungen, Haltungen, Fähigkeiten brauchen Menschen, die beruflich miteinander in Beziehung stehen und was bedeutet eine gelingende Feedbackkultur für unsere pädagogische Arbeit?

Gemeinsam wollen wir verschiedenen Fragestellungen zum Thema nachspüren, ins Gespräch kommen, uns Rückmeldung geben und gemeinsam dem Phänomen „Feedbackkultur“ näherkommen. In diesem Workshop werden wir durch Übungen und Diskussionen unser Verständnis von Feedback abgleichen und Überlegungen zur Etablierung von Rückmeldung in unserem beruflichen Alltag herausarbeiten.

Stefanie Lindacher

Pädagogische Qualitätsbegleitung, SOKE e.V.

„Die Bedürfnisse der Kinder im Kontext zu den Vorstellungen der Bezugspersonen mit dem Blick auf das kindliche Spiel“

„Das Recht auf Spiel, verankert in der Kinderrechtskonvention der vereinigten Nationen im Artikel 31 Absatz 1 betont die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung. Es ist das Mittel, um körperliche, soziale, emotionale und intellektuelle Fähigkeiten zu entfalten, und die Basis auf der alle weiteren Erfahrungen der Welt aufbauen. (vgl. Pohl 2014, S.40)

Doch im Alltag geht dieses Recht auf Spiel manchmal auch ganz unbewusst verloren.

Eingepackt in Regeln, straffe Tagesabläufe und hohe Erwartungen an den Spielinhalt rückt das freie Spiel als Bildungsursprung immer mehr in den Hintergrund und verliert an Bedeutung. Perfekt eingerichtete Räume ohne Atmosphäre oder vorgefertigtes Spielmaterial, das bald seinen Reiz verspielt aber auch Bezugspersonen, die den Blick auch oft unbewusst auf das kindliche Spiel verlieren, tragen dazu bei.

Wir wollen mit Euch auf eine Reise gehen und die Bedingungen für das ursprüngliche „Spielen“ wiederentdecken. Was ist eigentlich für uns freies Spiel, was bedeutet es für die Kinder und was sagen die Eltern?

Welche Rahmenbedingungen für das Spiel und auch für das Spielzeug sind von Nöten, damit die Kinder wieder die Welt durch das Spiel entdecken können.

Ebenso möchten wir das Spielmaterial der Kinder in den Blick nehmen und uns die Frage stellen: Was macht eigentlich Spielzeug aus?  Wo liegen die eigenen Grenzen bei der Auswahl und wie erkennen wir als Bezugspersonen die Interessen der Kinder in unseren Gruppen?

Durch die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Sichtweisen wollen wir uns gemeinsam mit unserer professionellen Haltung auseinandersetzen und somit den Kindern viel FREIE – SPIEL – RÄUME zukommen lassen.

Christian Müller                                                     Susanne Schier

Pädagogische Fachkraft                                               Pädagogische Fachkraft

Erziehungswissenschaft B.A.                                     Ateliers und Werkstattpädagogin

Samstag, 29.06.2024

9.00 bis 12.00 Uhr

Intensiv-Workshops Teil 2 – Fortsetzung

12.00 bis 13.00 Uhr

Mittagspause

13.00 bis 14.30 Uhr

Das Kind im Mittelpunkt Aspekte für eine gelingende Krippenpädagogik

mit anschließendem Austausch

Silvia Leippert-Thomas

Kindernest Augsburg

Beschreibung folgt

Silvia Leippert-Thomas, Kindernest Augsburg & LAGE e.V.

14.30 bis 15.30 Uhr

Abschluss

Hier können Sie sich unseren Flyer herunterladen. Wenn Sie sich anmelden möchten klicken sie bitte hier.

Rückblick

Hier findet ihr das Program der vergangenen Jahre: